altersbedingter, guter Zustand; geringfügige Anstreichungen mit Bleistift
ISBN 3-326-00630-6
1990 publizierte der Historiker Wolfgang Ruge (1917-2010) im Deutschen Verlag der Wissenschaften, Berlin (Ost), eine in nur wenigen Wochen geschriebene Geschichte der Entstehung, der Funktionsweise und des Untergangs des Stalinismus in der Sowjetunion. Erst nach der Herbstrevolution 1989 in der DDR tat sich auch für ihn – der 1956 nach fünfzehn Jahren Lagerhaft im Gulag und in der Verbannung im Nordural in die DDR einreisen konnte – die Möglichkeit auf, eine derart fundamentale Kritik am Stalinismus zu veröffentlichen. In den ersten Kapiteln seines Buches sucht Ruge nach den „unzähligen Fäden“, die die russische Geschichte mit den Bolschewiki und die den Terror der Stalinära mit dem der Revolutionsjahre verbanden. Er stellt Fragen nach den Ursachen für Stalins Machtübernahme und sucht in der Leninschen Politik nach Momenten, die den Weg in das Terrorregime ebneten, ohne eine Zwangsläufigkeit zu der selbstherrlichen Despotenherrschaft Stalins zu behaupten, dessen Verbrechen an Unmenschlichkeit kaum zu übertreffen gewesen wären. Mit seinen Vorschlägen, welchen Platz dem Stalinismus in der Geschichte zukommen solle, gibt Wolfgang Ruge genügend Anregungen für eine immer noch notwendige Diskussion.
Wolfgang Ruge (1917–2006) emigrierte 1933 sechzehnjährig in die Sowjetunion, erlebte den Großen Terror in Moskau, kam 1941 als »Arbeitsarmist« in den Gulag; 1956 Rückkehr in die DDR, wo er bis zu seiner Pensionierung 1982 als Professor im Fachbereich Weimarer Republik an der Akademie der Wissenschaften tätig war. Verfasser von Biografien bedeutender bürgerlicher Politiker, u.a. Gustav Stresemann, Paul von Hindenburg, Matthias Erzberger.
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