Die Arbeitswelt wird zunehmend durch Angst und Unsicherheit geprägt. Mehr als zehn Prozent der Beschäftigten befürchten, dass sie innerhalb der nächsten sechs Monate ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Befristete Arbeitsverhältnisse und atypische Beschäftigung nehmen zu. Frauen sind davon noch stärker betroffen als Männer. Das durch die ArbeiterInnenbewegung hart erkämpfte Normalarbeitsverhältnis droht zu verschwinden.
Dieses Buch liefert nicht nur einen umfassenden Überblick über die Entwicklung von prekärer Beschäftigung in Europa seit den frühen 1980er-Jahren. Auch betroffene ArbeitnehmerInnen kommen darin zu Wort. Sie berichten von ihrem Leben und Leid mit miesen Jobs und prekären Arbeitsbedingungen. Mit ihrer Hilfe und durch sie zeigt die Autorin einfühlsam auf, was Hungerlöhne, fehlender rechtlicher Schutz und mangelnde soziale Absicherung für die Betroffenen und ihre Angehörigen tagtäglich bedeuten.
Nicht zuletzt macht das Werk eindrucksvoll deutlich, dass für Arbeitende kein Weg daran vorbeiführt, sich selbst als Kollektiv zu begreifen. Denn sie bilden unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer Hautfarbe und ihrem Alter eine Gemeinschaft, die mit den gleichen Problemen kämpft. Solidarisches Handeln stellt für lohnabhängige Menschen die einzige Möglichkeit zum Machtausgleich dar. Dieser ist nötig, um ein selbstbestimmtes, sicheres und chancengerechtes Leben für alle durchzusetzen.
Inhalt
GELEITWORT 8
PROLOG 12
EINLEITUNG 16
1. Kapitel Der Praktikant 34
2. Kapitel Ausgeliehen und ausgebeutet 52
3. Kapitel Teilzeit wider Willen 68
4. Kapitel Knochenharte Packerei im Niedriglohnsektor 84
5. Kapitel Aufgezwungene Freiheit 98
6. Kapitel Leben mit Befristung, alles für die Wissenschaft 114
7. Kapitel EPU oder Tagelöhner? 128
8. Kapitel Von einem miesen Job zum nächsten 142
EPILOG 156
DANKSAGUNG 194
GLOSSAR 196
LITERATURNACHWEISE 200
ZUR AUTORIN 206