altersbedingter, guter Zustand; Papier gebräunt
Apartheid ist ein politisches Schlagwort. Hinter ihm verbirgt sich das politische Programm eines verzweifelten Nationalismus. Zum Entsetzen der eigenen Verbündeten hat sich hier am Kap der Guten Hoffnung eine Regierung vorgenommen, entgegen allen Entwicklungstendenzen in der Welt Schwarz und Weiß schärfer denn je voneinander zu trennen. Die Südafrikanische Republik ist heute des Westens lästigster Freund: Afrikaner werden ausgesiedelt, rechtmäßiger Besitz wird enteignet, Weiße werden von Nichtweißen getrennt, weiße Männer gar, die eine Negerin lieben oder heiraten wollen, werden eingesperrt.
Dieses Buch soll nicht polemisieren, sondern informieren. Deshalb wurde ihm das offizielle Programm der Apartheid-Politik eines ehemaligen Staatssekretärs für Eingeborenenfragen in Südafrika, Professor Werner W. Max Eiselen, vorangestellt. Dessen "Unsinnigkeit, gar Ausweglosigkeit" wird von dem führenden britischen Publizisten Anthony Sampson analysiert. Es birgt die Gefahr in sich, nicht das Weiterbestehen der weißen Vorherrschaft zu garantieren, sondern gerade zur Vertreibung der Weißen aus Südafrika zu führen.
Aus den neun Beiträgen dieses Bandes, von Shula Marks eindrucksvoller Darstellung der schwarzen Opposition, die sich auf den passiven Widerstand beschränkt, bis zu Nelson Mandelas Rede beim Rivonia-Prozess, in dem er zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt wurde, oder bis zu dem Auszug aus dem Index der in Südafrika verbotenen Bücher, setzt sich ein Bild vom letzten Staat der westlichen Welt zusammen, in dem konsequent verfolgte Rassenpolitik offizielles Programm ist.