Im Mittelpunkt dieser Studie steht ein bis Mitte er 1990er-Jahre ungewohntes Phänomen im hierzulande stark sozialpartnerschaftlich geprägten System des Interessenausgleichs. Sowohl bei Gewerkschaften als auch bei betrieblichen Interessenvertretungen ist eine zunehmende Kampagnenorientierung zu beobachten. Gegenüber Unternehmen und auch im Rahmen politischer Auseinandersetzungen wird verstärkt auf öffentlichkeitswirksame Aktionen und massenmediale Inszenierungen gesetzt. Diese Kampagnen werden ergänzend zu sozialpartnerschaftlichen Verhandlungsmustern praktiziert.
Das Buch bietet einen Überblick über jene Veränderungsprozesse, die den Ursachenrahmen für diesen Strategiewandel abstecken. Der Autor definiert den Kampagnenbegriff und bietet eine ausführliche Darstellung und Analyse unterschiedlicher gewerkschaftlicher Kampagnenbeispiele. Dabei kommen sowohl Kampagnen der überbetrieblichen Ebene als auch solche zur Sprache, deren Auslöser betriebliche Konflikte waren.
Schlussfolgerungen und Erkenntnisse für ein verändertes gewerkschaftliches Selbstverständnis und Perspektiven für die strategische Orientierung schaffen die Verbindung zur aktuellen gewerkschaftlichen Praxis.
Der bekannte Innsbrucker Politikwissenschafter Dr. Ferdinand Karlhofer qualifiziert diese Arbeit als politikwissenschaftlich wertvolle Studie, die wohl auch für die Akteure selbst interessante Einblicke in den weiteren Problemzusammenhang bietet.
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