Das Buch geht auf eine 1954 gehaltene Vortragsreihe des Autors an der Universität Frankfurt am Main zurück, die 1956 unter dem Titel Marxistischer oder ethischer Sozialismus? als Buch erschienen war. Das alte Buch wurde für diese Ausgabe stark erweitert und verändert.
Der proletarische Bürger (1964) ist eine Verteidigung der marxistischen Ideologiekritik, wobei er Fragen der Entfremdung und Verdinglichung besonders viel Raum gibt. Es geht Kofler in dieser Schrift um eine Aktualisierung der marxistischen Methode, die er als angewandte Dialektik in theoretischen Fragen auffasst. Diese Methode beschreibt er in einem Absatz folgendermaßen:
„Für Marx ist das wissenschaftliche Durchschauen des Ganzen wie des Details von völlig gleicher Bedeutung; beides steht im Verhältnis der gegenseitigen Bedingung zueinander. Es wäre völlig mißverständlich zu meinen, daß das Durchschauen des Ganzen, der Totalität, eine Frage des Umfangs sei. Vielmehr geht es hier um die konkrete Bezüglichkeit der wesentlichen Momente und erst in weiterer Folge der gerade interessierenden übrigen Momente zum Prozeß und untereinander im Prozeß, eben um das Begreifen ihrer Vielfalt in ihrer Einheit, und dies zu dem Zwecke, Schein und Wesen des Ganzen wie der einzelnen ‚Tatsachen‘ voneinander zu trennen und so Geschichte in ihrem wahren Gehalt zu enthüllen.“
Leo Kofler (1907-1995) war ein österreichischer marxistischer Theoretiker und Soziologe.
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