altersbedingter, guter Zustand
Die Weltöffentlichkeit verfolgt die Ereignisse in der im Herzen Europas gelegenen Tschechoslowakei mit großer Spannung. Eine zentrale Persönlichkeit in der dramatischen Entwicklung seit dem "Prager Frühling" ist der zum Präsidenten der Republik gewählte Armeegeneral Ludvik Svoboda. Sein außerordentliches Prestige und seine ungewöhnliche Popularität im Lande stehen in drastischem Gegensatz zur Tatsache, dass man außerhalb der Grenzen der ČSSR relativ wenig oder nichts von ihm weiß.
Teodor Fiš hat die entscheidende Phase seines Lebens, den Aufstieg vom Kommandanten der tschechoslowakischen Truppen, die während des Zweiten Weltkrieges an der Seite der Roten Armee kämpften, zum Staatspräsidenten beschrieben. Der Verfasser gehörte dieser Truppe seit ihrer Entstehung im Uralgebiet als Unteroffizier an, beendete seine militärische Karriere als Oberst und verließ seine Heimat schließlich unter dem Druck der politischen Entwicklung nach dem August 1968.
Fiš berichtet über die Aufstellung der Truppe in Bataillonstärke, die ersten verlustreichen Gefechte im März 1943, die Erweiterung des tschechischen Verbandes zur Brigade, die dramatischen Kämpfe um Kiew und die Anstrengungen des zum General beförderten Oberstleutnants Svoboda, die Brigade zu einem Armeekoprs auszubauen. Der General wird nicht nur als Träger hervorragender soldatischer Eigenschaften charakterisiert, sondern auch als kluger politischer Taktiker, der sich zwischen der tschechischen Exilregierung in London und der sowjetischen Staatsführung zu behaupten verstand. Seit den Kämpfen in der Ukraine war Svoboda in engen Kontakt zu Chruschtschew gekommen, eine Verbindung, die seinen weiteren Lebensweg entscheidend beeinflussen sollte.
Die blutigen Kämpfe des tschechischen Armeekorps am Duklapass, in den Karpaten, das siegreiche Vordringen bis zur Befreiung Prags sind weitere Etappen seiner Entwicklung, die der Verfasser mit menschlicher Anteilnahme spannend zu schildern verstand. Neben den Fronterlebnissen berichtet er über Begegnungen und Auseinandersetzungen, die der tschechische General mit bedeutenden politischen und militärischen Persönlichkeiten der UdSSR und mit dem nachmaligen Präsidenten der zweiten tschechoslowakischen Republik, Edvard Beneš, hatte.
Teodor Fiš ging mit seinem General länger als zwei Jahrzehnte durch die Hölle des Fronterlebnisses, die Wirren der politischen Entwicklung, die unmenschliche Erniedrigung während der Ära des "Personenkults" und erlebte schließlich die kurze Periode der politischen Rehabilitierung und des Versuchs, zu einem "Sozialismus mit menschlichem Gesicht" durchzubrechen.